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AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS
Klinik für Thoraxchirurgie

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 Stephan Trainer

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Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie

Dr. med. Mesut Mese

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Leitender Oberarzt

 Najib Ben Taher

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Pflegefachleitung

Tracheachirurgie bei Erwachsenen und Kindern

Es gibt gutartige und bösartige Neubildungen der Luftröhre (Trachea). Bei manchen Neubildungen kann deren Verhalten nicht sicher definiert werden. Zu den gutartigen Erkrankungen gehören zum Beispiel Verengungen (Stenosen) durch Narben nach Verletzungen, Verätzungen oder schweren Entzündungen, die Bildung von Eiteransammlungen (Abszessen), Geschwüren, Verkalkungen oder Malazien. Diese Veränderungen können angeboren oder erworben sein. Die gutartigen Stenosen sind meistens erworben im Rahmen einer Langzeitbeatmung oder durch ein Tracheostoma (Luftröhrenschnitt), aber auch angeboren bei Kleinkindern.

Durch Unfälle kann es zu Ein- oder Abrissen der Luftröhre kommen. Dieses lebensbedrohliche Krankheitsbild kann nur durch eine Operation beherrscht werden. Häufiger als primäre Tumoren findet man einen Sekundärbefall der Trachea durch infiltrierende Tumoren des Larynx, der Schilddrüse, des Ösophagus und der Lunge. Aber auch mediastinale Lymphknotenvergrößerungen im Rahmen metastasierender Tumorleiden (Karzinome der Lunge, des Magens oder der Mamma, maligne Lymphome) können zu erheblichen Tracheakompressionen und lebensbedrohlichen Erstickungszuständen führen. Schleimhautmetastasen in Sinne von Fernmetastasen sind sehr selten und werden ins Besondere bei malignem Melanom beobachtet.

Bösartige Tumoren der Luftröhre sollten, falls möglich, operativ entfernt werden. Falls eine Operation nicht möglich ist, können Tumoren oder auch gutartige Verengungen in der Luftröhre in enger Zusammenarbeit des Chirurgen mit interventionellen Bronchologen behandelt werden. Diese Verengungen können gedehnt oder zum Beispiel mit einem Laser abgetragen werden. Danach kann es erforderlich sein, ein starres Drahtgitter (Stent) einzubringen, um die Engstelle offen zu halten. Bösartige Tumoren können direkt von innen, sozusagen am Ort des Geschehens, bestrahlt werden (Brachytherapie).

Operationsverfahren

Ziel der Operation ist es, den erkrankten Bezirk komplett zu entfernen. Dies geschieht meist in Form einer Kontinuitätsresektion. Danach wird der obere und untere Resektionsrand End-zu-End wieder zusammengenäht. Hierzu ist eine besondere Beatmungsform während der Operation erforderlich (OP-Feld-Beatmung).

Um ein gutes OP-Ergebnis erzielen zu können, ist eine spannungsarme Naht (Anastomosenbildung) erforderlich. Hierzu kann es notwendig werden, die untere Luftröhre oder den Kehlkopf zu mobilisieren, um die Resektionsränder einander anzunähern. Die Kehlkopfmobilisation kann in Zusammenarbeit mit Hals-Nasen-Ohren-Ärzten durchgeführt werden. Zur Mobilisation der Lunge nach oben ist eine Eröffnung des Mittelfellraumes erforderlich. Dies erfolgt meist über eine Längsdurchtrennung des Brustbeins. Manchmal kann ein zusätzlicher oder alleiniger seitlicher Zugang erforderlich sein, zum Beispiel bei Rekonstruktion der Aufgabelung (Bifurkation).

Bei Tumoren, die sich im unteren Abschnitt der Luftröhre befinden und die Aufzweigung in den rechten und linken Hauptbronchus miterfassen, muss auch diese Aufzweigung zur radikalen Tumorentfernung mitreseziert werden. Die Tumorlokalisation in der unteren Trachea stellt besonders hohe Anforderungen an die chirurgische Resektionstechnik mit Rekonstruktionsverfahren der Bifurkation. Unsere Klinik ist auf diese Operationsverfahren besonders spezialisiert.
 

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